FPV

Fliegen als wärst du selbst im Cockpit

FPV Fliegen als wärst du selbst im Cockpit

Worum geht es bei diesem Hobby?

First Person View bedeutet, dass du alles aus der Sicht der First Person, in diesem Fall des Piloten, siehst. Dafür wird an dem Flugmodell eine (Video-)Kamera installiert.

Beim passiven FPV kannst du dir nach dem Flug die Aufnahmen ansehen, so wie der Pilot es gesehen hätte. Nicht sonderlich spektakulär, oder?

Beim aktiven FPV werden die Bilder in Echtzeit übertragen, du kannst sie dir auf einem Bildschirm ansehen und es scheint so, als würdest du im Cockpit sitzen. Schon besser!

Aber richtig heiß wird es, wenn du das Ganze mit einer Videobrille betrachtest. Und das i-Tüpfelchen ist dann eine Videobrille mit Headtracking, bei der deine Kopfbewegung die Bewegung der Kamera steuert! Geil!

Das FPV-System gibt es auch für Modellflugzeuge, so richtig durchgesetzt hat es sich jedoch erst bei den Quadrocoptern. Hier spielt das zusätzliche Gewicht nicht so die Rolle, das Flugverhalten und die Wendigkeit sind für Filmaufnahmen besser geeignet und das Erlebnis des Fliegens ist hier nochmal ein ganz anderes.

Was benötigst Du dafür?

Zuerst einmal solltest du schon über Flugerfahrung mit Quadrocoptern haben. Schau dazu unter Drohnen nach. Denn den Flug vom Boden aus steuern ist das Eine, den Flug aus Sicht des Piloten zu erleben ist etwas ganz anderes und man muss das Fliegen wieder neu lernen. Daher übe zuerst das Fliegen mit Bildschirm, bevor du dir eine Videobrille zulegst.

Der Copter sollte schon technisch gut ausgerüstet sein und für ein störungsfreies Bild Gyros an Bord haben – nix zu essen, sondern so heißt das Stabilitätssystem für einen ruhigen und stabilen Flug. Dann benötigst du noch ein FPV-Set, die gibt es mit und ohne Videobrille. Diese man aber auch später immer noch dazu kaufen.

Wie viel kostet Dich dieses Hobby?

Natürlich gibt es schon Komplett-Sets mit Copter und FPV-Ausrüstung für unter 100,- €. Aber ob du damit wirklich zufrieden bist und ob diese Systeme ausbaubar sind? Zweifel sind da angesagt.

Gute Einsteiger-Komplett-Sets mit Quadrocopter und FPV gibt es ab ca. 200,- €. Ein kleiner Bildschirm ist dann auch dabei. Achte darauf, ob du auch Ersatzteile bekommen kannst, falls beim Fliegen mal etwas schief gehen sollte.

Gute Videobrillen bekommst du ab etwa 100,- €. Beim Kauf musst du darauf achten, dass die Übertragungsfrequenzen die selben sind wie beim FPV!

Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?

Der Deutsche Modellflieger Verband ist der europaweit größte Verband für Modellflugsportler. Der Verband hat jetzt auch eine spezielle Copter-Seite gestartet. Hier findest du schon mal viele Informationen.

Eine gute Übersicht von Clubs und Vereinen in Deutschland gibt es auf der Video-Flieger-Seite. Die Clubs und Vereine stehen dir mit Rat und Tat zur Seite, außerdem findest du hier auch geeignete Modellflugplätze.

Hast Du Lust auf Wettbewerbe?

Dann schau dich mal bei FPV-Racing um!

Ist dieses Hobby für Dich geeignet?

Hast du schon Erfahrung im Fliegen von Quadrocoptern? Fasziniert dich das Fliegen überhaupt und willst es erleben als Pilot? Bist du auch technisch interessiert? Dann ist das dein neues Hobby!

Inzwischen gibt es viele rechtliche Dinge zu beachten, aber das sollte dich nicht davon abhalten. Und es gibt zahlreiche Clubs und Vereine, in denen du viel Unterstützung bekommst.

Musst Du Rechtliches beachten?

Flugmodelle aller Art sind versicherungspflichtig. Ohne Ausnahme! Da die private Haftpflichtversicherung in der Regel diesen Bereich nicht abdeckt, gibt es eine spezielle Modellflug-Haftpflichtversicherung.

Alle Flugmodelle ab einem Abfluggewicht von 250 Gramm unterliegen ab dem 1. Oktober 2017 einer Kennzeichnungspflicht. An sichtbarer Stelle muss ein Schild mit Name und Adresse des Eigentümers angebracht werden. Zudem muss die Kennzeichnung feuerbeständig sein.

Bei Coptern mit einem Abfluggewicht von über 2 Kilogramm ist ein Kenntnisnachweis erforderlich. Für Copter mit einem Abfluggewicht von über 5 Kilogramm benötigst du zusätzlich eine sogenannte Aufstiegserlaubnis , welche dir die zuständige Landesluftfahrtbehörde erteilt!

Grundsätzlich müssen alle Flugmodelle „auf Sicht“ geflogen werden. Das gilt auch für das Fliegen mit FPV! „Auf Sicht“ bedeutet nämlich Sichtkontakt ohne technische Hilfsmittel. Ist beim Fliegen mit Videobrille dein Modell schwerer als 250 Gramm, muss eine zweite Person das Flugmodell ständig in Sichtweite haben, den Luftraum beobachten und den Piloten auf Gefahren hinweisen können. Und die maximale Flughöhe beim Fliegen mit Brille beträgt 30 Meter!

Ansonsten liegt die maximale Flughöhe bei 100 Metern. Es ist verboten, über Menschenansammlungen, Unglücksorten, Katastrophengebieten, Einsatzorten von Polizei und Rettungskräften, Bundesfernstraßen, Bundeswasserstraßen, Bahnanlagen, Flughäfen und etlichen anderen Orten zu fliegen, wobei ein seitlicher Abstand von mindestens 100 Metern einzuhalten ist. Das Überfliegen von Grundstücken bedarf immer der Zustimmung des Eigentümers!

Du siehst, es gibt viel zu beachten. Mach dich also schlau, bevor du mit deinem Copter in die Luft gehst. Auf der sicheren Seite bist du bei der Nutzung eines Modellflugplatzes in deiner Nähe.

Wo findest Du weitere Informationen?

Da dieses Hobby boomt gibt es viele Seiten zu diesem Thema. Einfach googeln nach „Drohnen“, ,,Quadrocopter” oder „Multicopter“ und „FPV“. Die Rotorjunkies haben auch eine interessante Seite gestaltet.

 

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