Worum geht es bei diesem Hobby?
Origami – Wer kennt diese japanische Faltkunst nicht? Aber was kann man damit anfangen? Ich glaube, eine ganze Menge! So kannst du zum Beispiel die Falttechnik des Origami für Dekoration, Weihnachtsbaumschmuck, Geschenke, Lampenschirme, Glücksbringer und vielem mehr verwenden. Und sicher hast du als Kind auch schon ein Schiffchen oder einen Papierflieger gefaltet!
Doch wie genau funktioniert Origami und was ist das Besondere daran? Wo die Kunst des Papierfaltens seinen Ursprung hat, ist nicht so recht geklärt. Fakt ist aber, dass in Japan daraus eine wahre Kunstform entstanden ist.
Die wohl bekannteste Origami-Figur ist der Kranich. In Japan gilt sie als glücksbringend und als Symbol für Wohlstand und die Erfüllung von Wünschen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde sie zudem zu einem Sinnbild des Friedens.
Der Japaner Yoshizawa Akira (1911-2005) läutete der in den 1950er Jahren eine Art weltweite Renaissance der Faltkunst ein. Er hat angeblich in seinem Leben über 50.000 (!) neue Origami-Figuren erfunden. Auch soll er erstmals das Papier leicht angefeuchtet haben, um runde und plastische Formen zu kreieren. Und er entwickelte eine sogenannte Beschreibungssprache für die Falttechnik und ein System für gedruckte Origami-Anleitungen. Dabei werden die einzelnen Faltschritte als Diagramm mithilfe von Pfeilen und gestrichelten Linien dargestellt und so bis heute in fast jedem Origami-Buch angewendet.
Aus den anfangs eher flachen Kunstwerken sind mittlerweile große dreidimensionale Kunstwerke entstanden, die auch aus mehreren gefalteten Papierstücken bestehen können. Ein Beispiel dafür sind Origami-Käfer, die nicht nur einen einfachen Insektenkörper mit sechs Beinen, sondern ebenso fein segmentierte Antennen und Beine und sogar Warzen auf Panzer und Beinen haben! Schere und Klebstoff sind allerdings auch heute noch bei Puristen verpönt.
Dafür hat auch hier die Computer-Technik Einzug gehalten! So gibt es längst Computerprogramme, die für ein reales Modell eine detaillierte Faltanleitung erstellen können. Krass!
Und noch ein paar Beispiele für die Anwendung der Falttechnik: Airbags, Kunstlinsen zum Einsetzen im Auge, Stents für die Erweiterung von Adern, Sonnen- und Regenschirme sowie Sonnensegel an Satelliten im Weltraum. Selbst die Natur bedient sich der Falttechnik, zum Beispiel bei der Entfaltung von Blüten oder beim Schlüpfen von Schmetterlingen.
Was benötigst Du dafür?
Zu Beginn genügt ein Stück Papier in den klassischen Maßen 15×15 cm und eine Faltanleitung. Mehr nicht! Die Faltanleitungen findest du beispielsweise auf Origami Deutschland, dem Verein zur Förderung des Papierfaltens e.V.. Papier gibt es in jedem guten Bastelbedarf oder auch in speziellen Online-Shops.
Da die Gemeinde der Origami-Fans auch in Deutschland stark verbreitet ist, gibt es in vielen Städten Workshops oder Stammtische. Hier kann jeder mitmachen, und es ist zum Kennenlernen von Origami und zum Austausch von Erfahrungen beim Papierfalten toll. Auch werden hier und da spezielle Origami-Kurse angeboten.
Ideal für den Einstieg ist die Figur Himmel und Hölle. Ich konnte mir darunter auch nichts konkret vorstellen. Aber als ich die Figur sah, kam sie mir sofort sehr bekannt vor. Na, bist du neugierig geworden?
Wie viel kostet Dich dieses Hobby?
Dies ist eins der wenigen Hobbys, wo du mit fast nichts beginnen kannst! Selbst das Original-Origami-Papier aus Japan kostet dich nur wenige Euro für mehrere Dutzend Blatt.
Die Workshops bzw. Stammtische erfordern oft einen kleinen Unkostenbeitrag für die Raummiete oder das bereitgestellte Material. Hier kannst du mit etwa 15,- € für die Stammtische rechnen, für Workshop natürlich mit etwas mehr. Für spezielle Kurse, die dann auch über zwei oder drei Tage gehen, musst du allerdings schon einige wenige hundert Euro hinblättern.
Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?
Ich erwähnte schon den Verein zur Förderung des Papierfaltens e.V., Origami Deutschland. Hier findest du auch Termine für internationale, nationale und regionale Treffen der Origami-Freunde. Auch gibt es dort eine Übersicht über regionale Origami-Stammtische in Deutschland. Der Jahresmitgliedsbeitrag beträgt übrigens im Moment 30,- €.
Hast Du Lust auf Wettbewerbe?
Auch hier läuft vieles über den Verein zur Förderung des Papierfaltens e.V.. Oft sind es Fotowettbewerbe zu bestimmten Themen, Origami für einen guten Zweck oder Rekordversuche.
Denn auch beim Origami gibt es Rekorde: Größter Kranich, kleinster Kranich, größtes Nashorn, kleinster Schmetterling, die größte Flagge, kleinster Frosch, die meisten Papierboote, am schnellsten 1.000 Kraniche gefaltet …
Ist dieses Hobby für Dich geeignet?
Suchst du einen Ausgleich zu Stress oder Unruhe? Bist du gern mit den Händen aktiv? Möchtest du etwas Kreatives machen, freust dich aber auch über Inspiration durch eine Vielzahl von Anleitungen? Dann ist Origami das richtige Hobby für dich!
Wo findest Du weitere Informationen?
Unter dem Suchbegriff Origami findet die Datenkrake Dutzende von Seiten zum Thema. Da geht es um Anleitungen zum Papierfalten, Shops für spezielles Origami-Papier, Bücher und vieles mehr. Aber ich denke, erster Anlaufpunkt sollte für dich der Verein zur Förderung des Papierfaltens e.V. sein, die Seiten sind schon sehr umfangreich und informativ. Speziell von den Freunden Japans steht auch auf JAPANDIGEST ein informativer Artikel. Und Faltenreich Leipzig ist ebenso ein Besuch wert.
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