Worum geht es bei diesem Hobby?
Vermutlich bist du auch schon ein mal in einer Fußgängerzone oder auf einem großen Platz Künstlern begegnet, die mit Kreide wundervolle Bilder auf den Boden gezaubert haben. Leider kann man diese Kunstwerke nicht lange bewundern, denn sobald die ersten Ignoranten gedankenlos darüber laufen oder spätestens beim nächsten Regen verschwindet alles wieder. Schade!
Die Straßenmalerei ist aber kein Produkt unserer heutigen Zeit. Sie ist eine traditionelle Volkskunst, die seit dem 16. Jahrhundert vor allem in Italien sehr verbreitet war. So wurden zu kirchlichen Festlichkeiten vor allem Madonnen gemalt. Deshalb haben die Italiener in ihrer unvergleichlichen Art ihre Sprache zu formen diese Maler auch Madonnari genannt, so wie die Straßenmaler dort auch heute noch heißen.
Mittlerweile ist eine neue Form dieser Straßenkunst entstanden, die auf dem Foto oder durch eine Kamera betrachtet, total verblüfft: die 3D-Straßenmalerei. Sie wirkt nur aus der richtigen Perspektive, vom richtigen Betrachtungspunkt aus realistisch dreidimensional. Und täuschend real!
Mit den Jahren haben sich bestimmte Orte zu beliebten Treffpunkten der Straßenmaler entwickelt, gefördert durch Straßenmalwettbewerbe. So zum Beispiel Geldern am Niederrhein oder Wilhelmshaven.
Was benötigst Du dafür?
Zunächst ein mal: Talent zum Malen! Solltest du schon Erfahrung mit der Malerei allgemein haben, suche einen geeigneten Untergrund und beginne mit einfacher Schulkreide. Später kannst du es dann mit Pastellkreide aus dem Künstlerbedarf versuchen.
Wie viel kostet Dich dieses Hobby?
Schulkreide oder auch Pastellkreide kostet nur ein paar Euro. Und wenn du in belebten Fußgängerzonen malst, kannst du vielleicht sogar mit einem „Klingelbeutel“ ein wenig Geld verdienen.
Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?
Vereine? Nein. Aber es existiert eine riesige weltweite Street Art Community! Auf deren Website gibt es unter anderem auch eine Liste aller Street Art Städte in Europa.
Hast Du Lust auf Wettbewerbe?
Hier nenne ich als Beispiele den Straßenmal- und Straßenmusikwettbewerb in Geldern am Niederrhein, das Internationale StreetArt Festival in Wilhelmshaven oder auch das Straßenmalerfestival in Neustadt (Hessen). Aber es gibt mit Sicrheit noch viel viel mehr. Und das weltweit!
Ist dieses Hobby für Dich geeignet?
Spürst du eine kreative Ader in dir? Du malst gern, hast aber noch nicht so recht deine Passion gefunden? Vielleicht versuchst du dich einfach mal in der Straßenmalerei. Es müssen auch keine Madonnen sein!
Musst Du Rechtliches beachten?
An dieser Stelle ein Zitat aus Wikipedia zum Thema Sondernutzung:
“Städte und Gemeinden können die Sondernutzung im Stadtgebiet durch Satzung regeln und darin auch bestimmte erlaubnisfreie Sondernutzungen vorsehen. In der Praxis haben Städte von dieser Möglichkeit beispielsweise für die Sichtwerbung politischer Parteien oder für Pflastermalereien von Straßenkünstlern Gebrauch gemacht.
Sofern die Sondernutzung erlaubnisbedürftig ist, muss die Sondernutzungserlaubnis bei der zuständigen Straßenbaubehörde beantragt werden. Die Erlaubnis ergeht durch Bescheid, also einem Verwaltungsakt, gegenüber dem Antragsteller und kann mit Auflagen, Bedingungen und Befristungen versehen werden. Ob und mit welchen Nebenbestimmungen die Erlaubnis erteilt wird, liegt im pflichtgemäßen Ermessen der Behörde.”
Also sicherheitshalber vorher bei der jeweiligen Gemeinde bzw. Straßenbaubehörde nachfragen!
Wo findest Du weitere Informationen?
Lass dich inspirieren (aber nicht abschrecken!) von der Website von Marion Ruthardt oder auch der von Manfred Stader. Aber denke dran: Auch dies Künstler haben mal „klein“ angefangen! Tipps zur Straßenmalerei findest du auf der Website von Jürgen Janssen oder bei Artist Discount. Und solltest du einem Straßenmaler bei seiner Arbeit begegnen, dann unterhalte dich einfach mit ihm. So erfährst du alles notwendige aus erster Hand!
Deine Meinung zum Hobby