Vibe Coding ist eine neue Art des Programmierens, bei der man nicht mehr selbst Code schreibt, sondern mit natürlichen Sprachbefehlen eine KI auffordert, den Code zu generieren. Es ist eine Mischung aus Prompt Engineering und No-Code-Ansatz, die Programmierung für alle zugänglich machen soll.
Früher hatte Vibe Coding eine andere Bedeutung als heute. Der Begriff wurde in Entwicklerkreisen genutzt, um ein eher intuitives, gefühlsgeleitetes Programmieren zu beschreiben. Man schrieb Code „nach Gefühl“ oder „nach den Vibes“, ohne strikte Planung oder feste Methodik.
Es ging dabei um einen experimentellen Ansatz. Entwickler starteten einfach und sahen, wohin der Code führte – ähnlich wie beim Improvisieren in der Musik.
Der Begriff war kein offizielles Konzept, sondern eher ein lockerer Community-Slang. Er stand für eine entspannte, kreative Art des Programmierens, fand oft bei kleinen Projekten oder Hobbyexperimenten Anwendung.
Ab 2025 hat Andrej Karpathy, Mitgründer von OpenAI, den Begriff neu geprägt. Seitdem bedeutet Vibe Coding das Programmieren durch natürliche Spracheingaben an KI-Tools. Damit wandelte sich der Ausdruck von einem Gefühls-Ansatz zu einem globalen Trend im Bereich KI-gestützter Softwareentwicklung mittels einfacher Anweisungen. Dadurch ist die Einstiegshürde erheblich gesunken.
Kann das wirklich jeder?
Klare Antwort: Jein! Die KI macht zwar die Arbeit, aber du solltest ein Grundverständnis von PHP, HTML oder CSS haben. Warum? Einerseits muss die Kontrolle der Arbeit einer KI immer bei dir liegen. Andererseits kann es notwendig sein, zu wissen, wo und unter welchem Namen vielleicht benötigte Parameter in der Datenbank zu finden sind.
Ich habe selbst einige Plugins und Widgets mithilfe von verschieden KIs erstellt. Zunächst mit ChatGPT oder Microsoft Copilot, später dann mit Claude, weil besser dafür geeignet. Bei den anderen KIs kam’s schon mal vor, dass sie sich beim Codieren „verrannt“ haben, und da ist es meist sinnvoll, noch ein mal von vorn zu beginnen. Und es ist immer wichtig, das Ergebnis ausgiebig zu testen!
Gibt es Grenzen?
Das KI-Unternehmen Anthropic hat ein Experiment durchgeführt. Zwei Teams sollten mehrere Aufgaben lösen, um einen Roboterhund zu steuern. Das eine Team bestand aus Programmierern, das andere aus Laien, die mithilfe von Claude programmieren sollten. Das Ergebnis: Mal war das eine Team schneller, mal das andere Team. Dabei hatten die Laien eher mehr Spaß, die Programmierer eher mehr Stress.
Doch ein Ergebnis überraschte besonders: Im Verlauf des Experiments soll das Team mit Claude etwa das 9,1-fache an Code produziert haben wie das Team ohne KI! Und im Resümee wird auf zurzeit noch bestehende Risiken hingewiesen. Den vollständigen Artikel über das Experiment kannst du auf t3n lesen.
Komplexere Programme mit größerem Umfang sollten also momentan immer noch von Programmierern erstellt werden. Denn es gibt keine Garantie dafür, dass KI-generierter Code ordnungsgemäß funktioniert oder fehlerfrei und vor allem sicher ist. Aber oft zu verwendende Bausteine kann man die KI ruhig erstellen lassen.
Ist Vibe Coding was für dich?
Vibe Coding ist ein geeignetes Hobby für dich, wenn du gerne kreativ arbeitest, technische Neugier mitbringst und Spaß daran hast, mit KI zu experimentieren – ganz ohne tieferes Programmierwissen. Es eignet sich besonders für Hobbyprojekte, schnelle Ideen und das spielerische Erkunden digitaler Möglichkeiten.
Brauchst du mehr Infos?
Auf gradually.ai präsentiert Finn Hillebrandt eine Ultimative Anleitung für Anfänger. Sehr lesenswert! Auch Microsoft gibt eine Einführung in das Vibe-Coding. Selbständig im Netz informiert über 6 KI-Tools & 7 Tipps zur No Code Entwicklung. Auch der Beitrag auf pep-digital zum Vibe Coding ist interessant. Und nicht zuletzt ein Beitrag auf Google Cloud zum Thema.
Und abschließend noch ein Erfahrungsbericht auf dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Dort schildert der Autor Sven Wehde,wie er mit der KI eine eigene App programmiert hat. Die Auswahl der KI-Tools wird immer umfangreicher und es gibt etliche kostenlose Modelle. Spannendes Thema, spannende Zeiten! Bist du dabei?



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