Steinguss

Eine ganze Welt in Stein gegossen

Steinguss Eine ganze Welt in Stein gegossen

Worum geht es bei diesem Hobby?

Hast du dich schon manchmal gefragt, wie die vielen Statuen zum Beispiel von Heiligen in Kirchen hergestellt wurden? Man geht davon aus, dass diese mit Hilfe von Formen gegossen und nach der Bergung aus der Form bildhauerisch bearbeitet wurden. Zum Gießen verwendete man Marmormehl und Kalk, ähnlich der Stucktechnik. Schon diese Arbeiten aus jener Zeit werden oft auch als Steinguss bezeichnet.

Heute wird oft von Betonguss, Zementguss oder Kunststein gesprochen, allesamt Synonyme für Steinguss. In vielen Parks begegnest du immer wieder Skulpturen, dekorativen Schalen und Pflanzgefäßen sowie Brunnen aus Steinguss. Allerdings hat man hier sogenannten Kunstbeton benutzt, der wetterbeständiger und belastbarer ist als Kalk oder Gips.

Beim Betonguss verwendest du Zement, Wasser sowie verschiedene Zuschlagstoffe wie Kies, Sand, Fließmittel oder alkalibeständige Pigmente. Durch die Wahl einer bestimmten Zementsorte bestimmst du unter anderem der Grauton der fertigen Figur. Portlandzement hat eine typische blaugraue Farbe, spezieller Bastelzement ist heller bis fast weiß. Soll die Figur farbiger sein, wählst du entsprechende mineralischen Pigmente oder Zementfarben. Du kannst die Figur aber auch im Anschluss zum Beispiel mit Acrylfarben bemalen.

Steingüsse kannst du entweder als Hohlguss wie die Schokoladen-Weihnachtsmänner herstellen oder als Vollguss wie die Gummibären. Von einer Vorlage fertigst du zum Beispiel einen Gipsabdruck in Gestalt einer mehrteiligen Negativ-Form oder eine Form mit Abguss-Silikon an. Es gibt auch fertige Formen aus Latex, Silikon oder anderen Materialien zu kaufen. Zum Ausprobieren und Üben erst einmal sicher nicht verkehrt. Aber natürlich kannst du auch diese Formen selbst herstellen. Auch hier geht probieren über studieren. Es muss zu Beginn ja nicht gleich eine meterhohe Skulptur sein. Ein kleines dekoratives Herz aus Kunststein oder eine Betontafel für die Kennzeichnung der Kräuterpflanzen sind beliebte „Einsteigermodelle“.

Übrigens: Alternativ kannst du Figuren auch modellieren. Dazu stellst du ein stabiles Traggerüst aus feinem Maschendraht her und trägst dann vorsichtig zähen sogenannten Knet-Beton per Hand Stück für Stück auf. Nach dem Aushärten kannst du die Oberfläche zum Beispiel durch Auftragen einer weiteren feinen Betonschicht oder durch Schleifen weiter bearbeiten.

Was benötigst Du dafür?

Zunächst erst ein mal eine Idee, was du herstellen möchtest. Empfehlenswert sind einfache Figuren. Vielleicht besorgst du dir in einem Bastelgeschäft eine einfache Silikon-Form zum Ausprobieren. Für plattenförmige Modelle kannst du dir auch einen einfachen Holzrahmen selber basteln. Oder du probierst gleich aus, einen eigenen Abguss von einem Original mit Abform- oder Kreativ-Silikon selbst herzustellen.

Nachdem du das für dich geklärt hast, besorgst du dir den passenden Zement, entweder günstig aus dem Baumarkt oder den fertig angemischten Kreativ-Beton aus einem Geschäft für Bastelbedarf oder einem Onlineshop. Für den Zement benötigst du noch Sand mit der gewünschten Körnung. Und je nach dem, aus welchem Material deine Form besteht, ein passendes Trennmittel wie zum Beispiel Schmierseife, Öl, Wachs oder ein chemisches Trennmittel.

In Abhängigkeit davon, wie du dir das Aussehen deiner fertigen Steinguss-Figur vorstellst, brauchst du dann noch entweder geeignete Farbpigmente zum Untermischen oder Farbe zum anschließenden farbigen Gestalten. Kleiner Tipp: Ein Anstrich mit Buttermilch sorgt dafür, dass sich schnell Moose und Flechten ansiedeln und so deinem Produkt schnell eine eigene Patina geben, als wäre es schon viel älter.

Wichtig: Du brauchst einen möglichst frostfreien Platz, an dem du ungestört deinem Hobby nachgehen kannst. Denn das Anfertigen der Betonmischung macht schon ein mal Dreck. Ebenso muss das Werkzeug (Eimer, Spachtel, Pinsel etc.) anschließend auch mit Wasser gereinigt werden. Die Figur selbst benötigt bis zu einer Woche Zeit zum Trocknen, bevor du dein Kunstwerk von der Form befreien und damit erstmalig bewundern kannst. Und anschließend muss eventuell auftretender Grat mechanisch entfernt werden.

Auch deinen eigenen Schutz solltest du nicht vernachlässigen. Schließlich arbeitest du mit alkalischen Stoffen, die schwere Hautreizungen auslösen können. Also wasserundurchlässige Handschuhe mit langen Stulpen und ein Schutzbrille nicht vergessen!

Wie viel kostet Dich dieses Hobby?

Ein einfacher Holzrahmen zum Anfertigen von Betonplatten kostet nur wenige Cent. Eine fertige Form aus Silikon ist je nach Größe und Gestalt mit ein paar Euro nur minimal teurer. Allerdings gibt es diese Formen auch für größere Figuren, ebenso solche aus glasfaserverstärktem Polyester. Dafür musst du dann allerdings schon mehrere hundert Euro hinlegen. Ob sich das für dich lohnt, musst du entscheiden.

Möchtest du einen Abguss mit Abform-Silikon selbst herstellen, kannst du dieses für etwa 30,- € pro Kilogramm erwerben. Anleitungen hierzu findest du etliche im Internet.

Nun die Materialien für den eigentlichen Guss. Kreativ- oder Bastel-Beton zum Gießen oder zum Kneten kostet etwa 25,- € für 5 kg. Der ist sehr fein, enthält oft auch noch Fasern zur Verstärkung und muss nur noch mit Wasser angerührt werden. Portlandzement ist da mit etwa 3,- € für 25 kg wesentlich günstiger, selbst wenn du noch Spielsand für etwa 2,- € für 25 kg zum Anmischen dazu nimmst!

Farbpigmente schlagen ungefähr mit 10,- € pro kg zu Buche, wobei kleinere Mengen dich teurer kommen. Denn 125 g kosten oft schon 5,- € und mehr! Dafür bist du damit allerdings unter Umständen auch flexibler, je nach Größe und Umfang deiner Arbeiten.

Die Kosten für das Trennmittel richtet sich stark nach dem, was du benötigst. Ein chemisches Trennmittel kostet dich beispielsweise etwa 10,- € pro Liter.

Künstler-Acrylfarben bekommst du als Einsteiger-Set mit 6 oder 8 Farben und insgesamt 720 ml für etwa 20,- €. Sogar Rostoptik oder Gold gibt es!

Möchtest Du Dich in Vereinen organisieren?

Hierzu habe ich nichts gefunden. Aber vielleicht bist du hier auf Möglichkeiten gestoßen?

Ist dieses Hobby für Dich geeignet?

Du bist handwerklich geschickt, hast aber auch eine kreative Ader? Du magst es, verschiedene Dinge auszuprobieren, bist dich das Ergebnis zufrieden stellt? Oder du willst einen „bleibenden Eindruck“ hinterlassen? Und du Glücklicher hast auch noch einen Ort, wo du buchstäblich alles stehen und liegen lassen kannst? Dann ist der Steinguss dein Hobby!

Wo findest Du weitere Informationen?

Natürlich gibt es auch zu diesem Hobby jede Menge gute Bücher. Eine ausführliche Anleitungen sowie viel Inspiration findest du zum Beispiel im Gartentraum und im Heimwerker. Aber auch die unvermeidliche Datenkrake hilft dir bei der Suche.

 

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